Romantischer Schlosspark

1.    Etappe – Die Ritterburg – 15. Jahrhundert

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und am Anfang des 15. Jahrhunderts gab es in Krockow eine Wehranlage, die von einem Burggraben geschützt wurde. Ihre Gärten beruhten höchstwahrscheinlich auf einem einfachen Entwurf, der sowohl Nutzgärten als auch einen Erholungsgarten umfasste. Dieser Garten könnte aus einem Kräutergarten, einem Rosengarten und einer mit Bäumen beschatteten Lichtung bestanden haben.

2.    Etappe – Italienischer Garten – 17. – 18. Jahrhundert

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Krockower Anlage als „schloss” genannt, was sich auf eine militärische Wehranlage bezog. Später, gemäß der holländischen Manier, wurden die ehemaligen Befestigungsanlagen bei der Anlegung des Gartenkomplexes mit einbezogen. Der Erdwall wurde abgerissen, wodurch ein Freiraum für den künftigen Italienischen Garten entstand. Anstelle der Holzpalisaden wurden Bäume angepflanzt, und in dem Garten fanden ihren Platz ein Sommerhaus, ein mit Karauschen ausgefüllter Teich und ein Obstgarten. Bereits zu dieser Zeit gab es eine bequeme Brücke, die die Schlossinsel mit den Gärten verband.

3.    Etappe – Großer romantischer Landschaftspark – 18. – 19. Jahrhundert

Es handelt sich in dieser Phase um die große „Blütezeit“ der Gartenanlage. Nach den für Krockow nicht leichten Jahren wurde der hoch verschuldete Krockowscher Besitztum zwangsversteigert. Vor der Übernahme von den fremden Händen rettete ihn ein aus dem Peester Zweig stammende Ehepaar. Luise von Krockow kaufte das Schloss im Namen von ihrem Ehemann, Heinrich Joachim von Krockow. Bald wurde der Palast umgebaut und der Park völlig verwandelt, wovon eine literarische Beschreibung von August Graf von Lehndorff zeugt. Obwohl der Text poetische Züge aufweist, beschreibt er sehr detailliert die Elemente der ehemaligen Parkanlage. Die bereits vorhandene reguläre Gartenanlage wurde mit den romantisch-programmatischen Elementen ergänzt. Die den Park umgebenden Gebiete wurden abgetrocknet und an die Anlage angeschlossen. Lehndorff erwähnt unter anderem einen Garten mit verschiedenen Pflanzen, Teiche, Statuen, „Dianenbad“, Springbrunnen und verschiedene Höhlen. In der schönen Eulenschlucht (Sowi Jar) befanden sich die Denkmäler von zwei Philosophen: Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte. In einem engeren Zusammenhang mit den erwähnten Namen steht die Benennung der bekannten Kastanienallee, die wir als „Philosophenallee“ kennen. In der Nähe vom Schloss gab es auch eine „Jagdwohnung“ und einen „Thiergarten“.

4.    Etappe – Naturalistischer Garten – 19. – 20. Jahrhundert

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die architektonische Ausgestaltung des Schlosses und des Parks verändert, indem die damals modischen neogotischen Elemente eingeführt wurden. Es wurde eine bis heute erhalten gebliebene Mauer errichtet, die das Ostufer des Schlossteiches befestigte. Am Ende der Mauer wurde ein viereckiger neogotischer Turm errichtet, der die Rolle eines Taubenschlages und eines Brotofens erfüllte. An einer Mauerecke wurde auch ein kleines neogotisches Türmchen errichtet mit der Funktion eines romantischen Pavillons das die Rolle eines romantischen Pavillons erfüllte.

5.    Etappe – Die Wiederherstellung der Gartenanlage in Krockow nach 1990

Nach der Gründung der Stiftung „Europäische Begegnung“ – Kaschubisches Kulturzentrum Krockow wurde ein Entschluss über den Wiederaufbau des ruinierten Schlosses und des Parks gefasst. Eine große Rolle spielte dabei die herzliche Hilfe der Mitglieder der Familie von Krockow, die eine Fülle vom ikonographischen Material, darunter vorkriegszeitliche Postkarten und viele Fotos aus dem Familienarchiv, zur Verfügung stellten. Den Wissenschaftlern aus der Technischen Hochschule in Danzig gelang es, ein ziemlich genaues Parkbild kurz vor den Vernichtungen im Jahre 1945 zu entwerfen. Bis heute ist eine die Achsenbeschaffenheit des italienischen Gartenkonzeptes hervorhebende Gurkenmagnolie erhalten geblieben. Die Gartenbrücke wurde rekonstruiert. Bis heute sind folgende Bäume erhalten geblieben: Trompetenbaum, Gingkobaum, vier gewöhnlichen Platanen, eine europäische Lärche und ein Naturdenkmal – große Riesentuja.

Wir laden Sie herzlich zu einem Spaziergang durch Krockower Park. Mehr Einzelheiten über den Schlossgarten sowie die Familie von Krockow finden Sie in einem Buch von Bogna Lipińska unter dem Titel Gärten der Gräfin Luise. Das Buch kann man an der Schlossrezeption oder im Regionalmuseum in Krockow kaufen.