Fryderyk Nietzsche – Rückkehr zum Körper

Friedrich Nietzsche – Rückkehr zum Körper – Workshop in Krockow

Was bedeutet bewusst oder philosophisch nach Nietzsche zu leben – das war das Thema des letzten fünftägigen Workshops in Krockow. Friedrich Nietzsche schrieb: „Ein Philosoph sehnt sich nach keine andere Gesellschaft als sein eigener Körper. Er macht ihm eine große Freude und vor ihm braucht er keine Angst zu haben.“ Er war der Ansicht, dass wir uns von den Emotionen hineinreißen lassen und wenn die vergehen, versinkt unser erschöpftes Nervensystem in Trauer und Hoffnungslosigkeit. Aus den Emotionen bauen wir das Selbst (das Ich) und alles andere, wie Müll, werfen wir hinaus. Von nun an werden sie uns als eine feindliche Umgebung verfolgen. Und wir werden leben, um Vergeltung auf unserer Umgebung auszuüben. Ressentiment wird über uns fallen, eine Art von Selbstvergiftung aus Wut, krankhafter Reizbarkeit, und Durst nach Rache. Wir kamen zu Nietzsches Philosophie auf eine praktische Weise, ganz meditativ. Wir suchten in seinen Einblicken eine Art von Verteidigung gegen das Diktat von Täuschungen. Wir haben seine Strategien erprobt, uns von Ressentiment freizusetzten:
-          Durch Erzeugung einer Distanz zu Gedanken, die wir ständig produzieren. Durch das Verständnis, dass sie aus Angst und Sicherheitsbedürfnissen kommen und dass sie die Wirklichkeit verfälschen können.
-          Durch Meditation mit eigenem Körper. Durch das Erlernen, eigene Körperlichkeit durch die Entwicklung von Achtsamkeit zu fühlen. Wir haben den Körper beobachtet, einen Körper, der nicht aus der Umgebung rausgerissen ist, sondern als etwas, das in den Prozess des Lebens eingeschrieben ist.

Wir haben einige Werke von Nietzsche gelesen, wir sprachen über die Bedeutung seiner Worte und dann sind wir zum Strand gegangen und suchten das, was in uns körperlich ist. Wir haben uns auf das Wirken von der Schwerkraft auf unseren Körper konzentriert, wir suchten das Gefühl des Windes auf unsere Haut, wir haben versucht vernachlässigte Sinne – Geruch und Tastsinn – zu aktivieren.

Marcin Fabjański

Fotos: Karolina Sikorska