Kaschubisches Workshop in Warendorf

Hinterglasmalerei in der Volkskunst ist ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert bekannt. Diese Tatsache hängt mit einer rasante Entwicklung der Glashütten zusammen. In Polen hat diese Kunst besondere Wertschät-zung. In den zahlreichen Workshops schon in dem 19. Jahrhundert für den Volkkunde wurden eigene Muster und Techniken entwickelt aber aufgrund der Zerbrechlichkeit des Materials haben sich keine Exemplare dieser Kunst aus der Zeit erhalten. Noch einmal wurde diese Kunst aufs Neue in den frühen zwanzigsten Jahrhundert von den polnischen Avantgarde-Künstler populär und auch die Nische der Volkskunst aufs Neue entdeckt und geschätzt. In der Kaschubei ist diese Kunst seit Anfang anders als in den anderen Regionen von Polen. Da den Kaschuben die schlesischen Verzierungen in der Hinterglasmalerei fremd waren, entwickelten sie eigene Muster und Methoden
„die Heiligen zu verschönen“. So bildeten sie ihre eigene Variation der Verzierung, die fast ausschließlich Blumenverzierung ist. Sie ist aber nicht mit den Mustern der Stickerei ganz vergleichbar. Über diese Kunst schrieb als erster I. Gulgowski in “Von EINEN unbekannten Vollke in Deutschland” im Jahr 1911, der seine Kollektion dem Museum in Wdzydze Kiszewskie spendete, die aber leider in dem zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

In dem kaschubischen Hinterglasmalerei-Workshop, das die Leiterin des Regionalmuseum in Krockow mit Unterstützung des Kulturreferat für Westpreußen für die Schüler aus den Warendorfer Schulen anbot, wurde die ganz andre Maltechnik präsentiert, erklärt und ausprobiert. Dabei haben die Schüler auch die Geschichte des Krockowschen Schlosses erkundet und in die Malerei angebunden. Das Workshop fand in dem Westpreußischen Landesmuseum in Warendorf statt.